© Green4 Cities GmbH

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„Die Zeit zu handeln ist jetzt!“

So lautete der Leitsatz der 25. UN-Klimakonferenz, welche im vergangenen Dezember in Madrid abgehalten wurde. Die Abschlusserklärung blieb nur ein müder Kompromiss. Von der politischen Aufbruchstimmung wie in Paris vor mehr als vier Jahren ist nicht viel übriggeblieben. Damals ist vereinbart worden, die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C im vorindustriellen Vergleich zu halten, wenn möglich sogar auf 1,5°C zu begrenzen.

Nach neuesten Erkenntnissen ist der Unterschied in den Auswirkungen der Klimakrise zwischen dem 2°C-Ziel und des 1,5°C-Ziel gravierender als bisher angenommen (IPCC SR1.5, 2018), weshalb die Wissenschaftsgemeinschaft die Einhaltung des strengeren Ziels fordert.

Um rund 1,1°C hat sich die Temperatur im globalen Durchschnitt bereits erhöht. In Österreich stieg die Temperatur im selben Zeitraum sogar bereits um 2,2°C – also doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt!

Eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 2°C bedeutet für Österreich eine Temperaturerhöhung im Bereich von 4,5°C bis 6,6°C[1]!

Um die Pariser Klimaziele dennoch erreichen zu können, sind wir alle dazu aufgerufen einen Beitrag zu leisten, zuallererst die politischen Entscheidungsträger, um die erforderlichen Rahmenbedingungen zu setzen. Aber auch jede/r Einzelne, jedes Unternehmen und jede Branche ist gefordert. So auch die Bau- und Immobilienwirtschaft.

Als Berater für nachhaltiges und schadstoffarmes Bauen bekommt bauXund die Herausforderungen bei der Umsetzung von nachhaltigen Gebäuden aus erster Hand mit. Viele, die wir beraten, würden gerne ihr Engagement in punkto Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung (siehe dazu auch "Vorausschauend Bauen in Zeiten des (Klima-)Wandels!“) verstärken, werden aber teilweise massiv durch Barrieren in der Gesetzgebung, im Normungswesen und in diversen Richtlinien behindert. Im Bausektor spielen Gesetze, Normen und Richtlinien eine wichtige Rolle. Wollen wir klimafreundliche bzw. klimawandelangepasste Aktivitäten fördern, so müssen auch diese Barrieren in den Regularien dringend identifiziert und dann entfernt werden.

Dieser Thematik hat sich bauXund nun auf wissenschaftlicher Ebene angenommen und hier offensichtlich einen wichtigen Punkt aufgegriffen. Das beweist die Tatsache, dass bauXund in den letzten Wochen gleich für zwei Forschungsprojekte zu diesem Themenkomplex eine Förderzusage bekommen hat.

Im Forschungsprojekt „NORM“ (New Options for Resilient Measures for human health and well-being in the construction industry under climate change in Austria) sollen jene Barrieren identifiziert werden, welche eine klimagerechte Bauweise verhindern. Auf der Grundlage von Klimaszenarien werden die repräsentativsten städtischen Typologien und Freiraumstrukturen simuliert (Mikroklima, Bauphysik), um zukünftige Bedingungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen zu verstehen. bauXund als Konsortialführer setzt dieses Projekt gemeinsam mit dem Institut für Meteorologie und Klimatologie der Universität für Bodenkultur Wien, dem Zentrum für Public Health der Medizinische Universität Wien, dem Institute of Building Research & Innovation und dem Konsulenten Green4Cities um.

Im Forschungsprojekt „NORM 2050: Emissionsreduziertes, klimaresilientes Bauen und Wohnen in Wien im Jahr 2050“ werden in enger Abstimmung mit der Stadt Wien die zahlreichen Vorschriften, Gesetze, Normen und Beschaffungsrichtlinien (z.B. Ökokauf Wien) für den Wohnbau in Wien entsprechend der Zielsetzung der Rahmenstrategie „Smart City Wien 2019 bis 2050“ analysiert und die Hindernisse sowie Widersprüche auf dem Weg zur Zielerfüllung bis 2050 aufgezeigt. Mit Ausnahme der Universität für Bodenkultur Wien besteht das Konsortium aus den gleichen ProjektpartnerInnen wie bei NORM. bauXund hat auch hier die Projektleitung.

[1] Jacob et al. (2013) zitiert nach Meyer, Steininger (2017): „Das Treibhaus-Budget für Österreich“