Biomasse -> Pyrolyse -> Technischen Kohlenstoff

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Jeder Kohlenstoff-Sack mit QR-Plombe individuell markiert

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Betonwürfel vor Bürogebäude Energiewerke Ilg, Dornbirn

Betonwürfel vor Bürogebäude Energiewerke Ilg, Dornbirn

Klimapositiver Beton als Estrich im Gebäude

Klimapositiver Beton als Estrich im Gebäude

Carbon Capture and Storage – aber mit Bäumen!

Einleitung

Ziel der (konventionellen) Carbon Capture and Storage (CCS) genannten Technologie ist die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid (CO2) zur Verringerung der CO2-Emissionen in die ⁠Atmosphäre⁠. Das zu speichernde ⁠CO2 kann entweder aus fossilen oder biogenen Energieversorgungsanlagen oder aus Industrieanlagen stammen. CCS wird insbesondere von der fossilen Industrie massiv als wichtige Klimaschutzmaßnahme weltweit beworben.

CCS ist jedoch nicht nachhaltig. Denn sie ist nicht energieeffizient, sie schaffte neue Risiken und Nutzungskonflikte und – ähnlich wie Atommüll – verlangt tausende Jahre lange Überwachung der Lagerstätten.

Gesetzliche Vorschriften verlangen, den vollständigen und dauerhaften Verbleib des CO2 im Untergrund. Im Falle von Leckagen kann es zu schädlichen Wirkungen auf das Grundwasser und den Boden kommen. Die Nutzung weiter Teile des tiefen Untergrundes für eine dauerhafte Speicherung von CO2 über Jahrtausende (!) kann und wird andere Nutzungen einschränken. Nutzungskonflikte können sich insbesondere zur Geothermie oder zur unterirdischen Speicherung regenerativ erzeugtem Methan ergeben. Daher ist eine heute noch nicht existierende, unterirdische Raumordnung⁠ erforderlich.

Weiters problematisch ist vor allem der enorme zusätzliche Energieaufwand für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von CO2. Der Einsatz der CCS-Technik führt zu einer Verbrauchserhöhung von fossilen Rohstoffen um bis zu 40 Prozent.

Bäume und Pyrolyse: PyCCS!

Offensichtlich ist, dass die Reduktion der CO2-Emissionen der effizienteste Weg zum Klimaschutz ist – und nicht das Auffangen der verursachten CO2-Emissionen im Schornstein mit all den oben angeführten Risiken und Nachteilen. Aber natürlich würde uns als Menschheit eine zusätzliche Bindung von CO2 aus der Atmosphäre helfen, die von uns verursachte Klimakrise abzumildern.

Seit einigen Jahren ist eine andere Technologie – von vielen (noch) unbemerkt und als PyCCS abgekürzt – am Vormarsch. Diese hat eine viel bessere Leistungs- und Risikobilanz als die o. a. konventionelle CCS-Technologie.

Was ist PyCCS?

Bekannterweise binden Bäume (und andere Pflanzen) durch Photosynthese mit Sonnenlicht CO2 aus der Atmosphäre in Form von Holz bzw. Biomasse. Wenn dieses zur Energiegewinnung nicht konventionell in Biomasseanlagen verbrannt wird und so CO2 freisetzt, sondern in Pyrolyse-Anlagen bei hohen Temperaturen und weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff gespalten wird, entsteht ein Wasserstoff-reiches Gas und technischer Kohlenstoff. Dieses energiereiche Gas kann - wie jedes brennbare Gas - durch Kraft-Wärme-Kopplung in Strom und Wärme umgewandelt werden. Der technische Kohlenstoff, oft auch Bio- oder Pflanzenkohle genannt, enthält den Großteil des Kohlenstoffs des Holzes, der aus dem CO2 der Atmosphäre stammt. Dieser kann etwa sehr gut Beton für den Hochbau oder Bitumen für den Straßenbau beigemischt und so langfristig CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden.

Die Vorteile von PyCCS liegen auf der Hand:

Der Energieaufwand zur CO2-Bindung aus der Atmosphäre ist ein Bruchteil der 40% aus konventioneller CCS. Es gibt keine Grundwassergefährdung, keine Nutzkonflikte durch Deponierung im tiefen Untergrund und keine jahrtausende lange Überwachungsnotwendigkeit mit allen damit verbundenen Kosten und Risiken.

Und: Durch Zuschlag von bis zu 15% des technischen Kohlenstoffs in Beton mit gleichzeitig reduziertem Zementanteil (RCC-Betone) sind bereits heute Betonsorten mit einem massiv reduzierten CO2-Fussabdruck, in besonderen Fällen sogar rechnerisch klimapositive Betonsorten herstellbar, wie aktuelle Bauvorhaben in Vorarlberg zeigen. Dort wurden u. a. ein zweigeschoßiges Bürogebäude und ein Einfamilienhaus mit diesem „Kohlenstoff-Beton“ als Vorzeigeprojekte errichtet. bauXund hat alle Beteiligten vor kurzem in Vorarlberg bei einer Fachexkursion getroffen.

Weitere Informationen können Sie im Interview mit Dipl.-Ing. Axel Preuß, Geschäftsführer und Eigentümer von CarStorCon Technologies GmbH, "Unser Ziel: Beton zu einer CO2-Senke machen", nachlesen.

Gerne stehen wir bei Interesse für ein persönliches Gespräch zur Verfügung!