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Leitfaden Feuchtigkeitssperren
bauXund wurde 2013 vom ökologischen Beschaffungsprogramm der Stadt Wien "ÖkoKauf Wien" beauftragt, einen Marktüberblick über die Vermeidung des Einsatzes von gesundheitsschädlichen Epoxidprodukten für Feuchtigkeitssperren zu erstellen.
"Chemie am Bau ist häufig die schnelle Antwort auf den Mangel an Planung und an Zeit". So lassen sich die Studienergebnisse kurz und pointiert zusammenfassen. Warum?
Chemische Feuchtigkeitssperren sind ein geradezu typisches Beispiel für dieses Pannungsfeld. Um unerwünschten oder schädlichen Effekte beim Verlegen von elastischen oder Holz-Belägen entgegenzuwirken, verlangen die einschlägigen Ausführungsnormen ausreichend getrocknete Estrichuntergründe.
Diese zu erreichen braucht es Intelligenz (der Entwurfsplanung, der Bauzeitenplanung, der Ausschreibung und auch der Ausführung) - oder man geht den scheinbar leichten Weg Richtung Chemie: Die oft unreflektiert ausgeschriebene "Lösung" des meist selbstgeschaffenen Zeitdilemmas heißt Epoxidbeschichtung: eine wirksame chemische Sperre zwischen dem zu feuchten Estrich und dem zu verlegenden Belag. Mit auch technisch und bauökologisch unklaren möglichen Folgewirkungen (Feuchtigkeit verschwindet ja auch nach "Wegsperren" nicht einfach und führt vielfach zu Schimmel im Sockelbereich der Gipskartonplatten, weil dort die Feuchtigkeit hinwandert), aber ist jedenfalls dazu geeignet, dem Buchstaben der Norm zu genügen - und scheinbar Zeit zu sparen. Scheinbar, weil vielfach eine technische Trockung des Estrichs bei hohen Zeitdruck eine kostenmäßig gleichwertige, technisch aber viel bessere Lösung ist.
Der Kollateralschaden dieser Gedankenlosigkeit ist eine massive Gefährdung der Gesundheit der Ausführenden: Man schätzt, dass bis zu einem Drittel der Arbeitnehmer, die mit diesen (zweikomponentigen) Epoxidchemikalien arbeiten, im Laufe ihres Berufslebens schwerste Allergien mit gravierenden Beeinträchtigungen im Berufs- wie Privatleben entwickeln. Aber auch alternative chemische Helfer sind alles andere als gesundheitlich unbedenklich: (Zweikomponentige) Feuchtigkeitssperren auf Polyurethanbasis enthalten etwa Stoffe mit Krebsverdacht.
Dabei ist der Einsatz dieser gesundheitsschädlichen Stoffe für diesen Einsatzzweck meist völlig unnötig. Welche Alternativen es dazu gibt und wie die beiden Faktoren Hirn und Zeit ohne Überanstrengung als Alternative zur Gesundheitsgefährdung arbeitender Menschen eingesetzt werden können, zeigt der von bauXund im Auftrag des "ÖkoKauf Wien" erstelle