Hitze am Bau

Entwicklung der Globalen Temperatur (violette Linie) sowie für Österreich (rote Linie) für die Einzeljahre (dünne Linien) und 20-jährige Glättung (dicke Linie).

In den letzten 40 Jahren ist die globale Mitteltemperatur um etwa 0,5 °C gestiegen, die Österreichisch um sogar um mehr als 1 °C. (Quelle ZAMG)"

Forschungsprojekt ClimBau abgeschlossen

Mit 14 EntscheidungsträgerInnen aus den Bereichen Bauträger, Baufirmen, Bauherrenberater und Bauprodukteherstellern wurden anhand von Einzelinterviews und eines gemeinsamen Workshops die Rahmenbedingungen für klimafreundliches Bauen in Österreich erarbeitet. Dies war das Thema des Forschungsprojektes „Climbau“, das die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens unterstützen soll. bauXund leitete das Projekt, Partner waren raum & kommunikation GmbH und das Institut für Meteorologie der Universität für Bodenkultur Wien.

Ein zentrales Ergebnis ist, dass derzeit die wirtschaftlichen und politischen Anreize fehlen. Als solche wurde die Einführung einer CO2-Steuer, die vorzeitigen Abschreibungen für Klimaschutzinvestitionen und auch die steuerliche Begünstigung von „ökologisch-sozialen“ Immobilienfonds identifiziert. Auch wird die verstärkte Förderung von thermischen Sanierungen, der Abbau von Barrieren für den Energieaustausch (z. B. PV-Strom) zwischen Privatpersonen bzw. Firmen und das Beenden der Subventionspolitik für fossile Energieträger als sehr wichtig festgestellt.

Eine weitere wichtige Erkenntnis des Projekts ist, dass im Gegensatz zur weitläufigen Auffassung klimafreundliches Bauen nicht der relevante Kostentreiber am Bau ist. Die Kosten für Stellplätze und für eventuell überbordende technische Auflagen (z. B. Brandschutz) übersteigen die Kosten für Klimaschutzinvestitionen wie außenliegende Beschattung um ein Vielfaches.

Als besonders relevant wurden die physischen Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere die zunehmende Hitzebelastung identifiziert. Diese wirkt sich sowohl auf die Errichtungsphase (Hitzebelastung der Bauarbeiter, Verschiebung der Bausaison…) als auch auf die Betriebsphase (Verschattung, Kühlung…) eines Gebäudes aus.

Nicht nur die Planungs- und Errichtungsphase sondern auch der Betrieb, die zyklischen Sanierungsarbeiten und der Abriss bzw. die Entsorgung einzelner Gebäudeteile oder des Gesamtgebäudes gehören betrachtet. Bereits bei der Errichtung soll daher, nach Auffassung der StudienteilnehmerInnen, ein passendes Rückbaukonzept erstellt und auf die Recycelbarkeit der eingesetzten Baustoffe geachtet werden.

„Das Forschungsprojekt Climbau zeigt viele ungenutzte aber wirkungsvolle Maßnahmen, die im Zuge der Umsetzung der Pariser Klimaziele gesetzt werden können“, stellt Projektleiter DI Mag. Lukas Clementschitsch von bauXund fest. „Bei Klimaschutz und Klimawandelanpassung kann und muss die Bauwirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten. Wir hoffen, dass die von VertreterInnen der Bau- und Immobilienwirtschaft aufgezeigten Potenziale aufgegriffen werden.“

>> Endbericht des Forschungsprojektes ClimBau
>> Anhang zum Endbericht