Schadstoffrückbau Asbest
Rückbau Bodenaufbau
Neugestaltung des Innenraums
Fassadensanierung
Fassadensanierung
Neuabdichtung Bestandsdach
Gebäudesanierung: Schlüssel zum Klimaschutz
Eine Studie[1] von Umweltbundesamt und IIBW Institut für Immobilen, Bauen und Wohnen vom Dezember 2023 errechnete, dass die Sanierungsrate in Österreich weiterhin bei 1,5 % liegt und damit seit 2015 auf diesem niederen Niveau stagniert. Simulationen mit Abschätzungen zu bisherigen Sanierungsraten und dem Anteil des Wohnungsbestands in thermisch unzureichendem Zustand kommen zum Ergebnis, dass die Erreichung des Regierungsziels einer vollständigen Dekarbonisierung bis 2040 eine rasche Verdoppelung der Sanierungsrate auf 2,8 % erfordert.
Wie wichtig Gebäudesanierungen als Klimaschutzmaßnahme sind, zeigen die von bauXund anhand eines typischen innerstädtischen Wohngebäudes der 1960er Jahren errechneten Zahlen. Dieses reale 7-geschoßige Objekt ist in Massivbauweise errichtet, ist unsaniert und mit Gas beheizt und hat einen HWB der Klasse D. Mittels Ökobilanzierung werden die CO2-Emissionen unterschiedlicher Neubau- und Sanierungsszenarien mit der Option nicht zu handeln verglichen (Zeitraum: 20 Jahre).
1.Sanierungsvariante: Vergleich mit „keine Sanierung“ (schwarz).
Szenario 1 (rot): Neubau Gebäude nach aktuellem OIB-Standard, Gas bleibt Energieträger
Szenario 2 (blau): Sanierung Gebäudehülle, Gas bleibt Energieträger
Ergebnis: Die thermische Sanierung des Gebäudes (ohne Energieträgerwechsel) führt zu einer signifikanten Reduktion der ursprünglichen CO2-Emissionen auf etwa ein Drittel. Die grauen Energien der Baustoffe des Neubaus können auch bei einem etwas besseren Energiestandard des Neubaus nur zu einem geringen Teil wettgemacht werden. Die Gebäudesanierung ist die deutlich klimaschonendere Option.
2.Sanierungsvariante: (Vergleich mit „keine Sanierung“ (schwarz).
Szenario 1 (rot): Neubau Gebäude nach aktuellem OIB-Standard, Energieträgerwechsel auf Fernwärme (KWK)
Szenario 2 (blau): Sanierung Gebäudehülle, Energieträgerwechsel auf Fernwärme (KWK)
Ergebnis: Die thermische Sanierung des Gebäudes mit gleichzeitigem Energieträgerwechsel auf Fernwärme führt gegenüber Szenario 1 zu einer weiteren Halbierung der CO2-Emissionen, insgesamt reduzieren sich die ursprünglichen Emissionen auf etwa ein Sechstel. Die grauen Energien der Baustoffe des Neubaus können auch bei diesem Szenario durch einen etwas besseren Energiestandard des Neubaus nur zu einem geringen Teil wettgemacht werden. Die Gebäudesanierung ist die deutlich klimaschonendere Option.
Zusammenfassung:
Nicht zu handeln ist die deutlich schlechteste Option. Die thermische Sanierung eines Gebäudes führt zur größten CO2-Reduktion- und gleichzeitig zu einer großen Verbesserung des Wohnkomforts. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Gas ist der zweite wichtige CO2-Reduktionsschritt. Bei der Entscheidung, ob Fernwärme (aus KWK), Biomasse oder eine Wärmepumpe als erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommt, ist standortspezifisch zu treffen und für die CO2-Bilanz ohne wesentliche Bedeutung.
Ein Gebäudeabbruch und ein anschließender Neubau sollte nur dann gewählt werden, wenn das Bestandsobjekt mit vertretbarem Aufwand nicht umgebaut werden kann. Themen sind etwa Brandschutz, Wärmeschutz, Schallschutz, statische Themen und zu geringe Raumhöhen. Die Schadstoffbelastung des Bestands ist ebenfalls frühzeitig abzuklären.
[1] Monitoring-System zu Sanierungsmaßnahmen in Österreich 2023