RCC-Wand- und Deckenelemente in Testphase

RCC-Wand- und Deckenelemente in Testphase

RCC-Betonierabeiten

RCC-Betonierabeiten

RCC-Schalungsarbeiten

RCC-Schalungsarbeiten

CO2-Rucksack von Beton deutlich reduzierbar

„Minus 340.000 t CO2 pro Jahr sofort“: Das ist das Ergebnis eines von bauXund initiierten und als Co-Projektleiter koordinierten Forschungsprojekts zur Einsetzbarkeit von CO2-reduziertem Beton. Das einjährige Projekt wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz und der MA20 Energieplanung der Stadt Wien gefördert. Projektnehmer war der Bauträger Strabag Real Estate. Projektpartner waren - neben bauXund und Romm ZT als Projektleitung - Wopfinger Transportbeton (Betonhersteller), Dr. Ronald Mischek ZT (Statik), Materialprüfanstalt Hartl (Messinstitut, SV), Dr. Johann Horvath (Beton-SV) und als Baufirma Strabag SE.

Beton- und Zementproduktion sind von höchster Klimarelevanz. Österreich hat eine jährliche Zementproduktion von 5,2 Mio. t und emittiert für diese Herstellung ca. 2,9 Mio. t CO2 pro Jahr.

Forschungsziel war der Einsatz von „Performance-Beton" als CO2-reduzierter Beton (RCC – „reduced carbon concrete") mit reduziertem Zementgehalt. Hierfür ist, anders als bei konventionellem Beton, der Nachweis technischer Gleichwertigkeit über die technischen Eigenschaften („Performance") zu führen. Grundlage ist, neben der ÖNORM B 4710-1, die zukünftige ONR 23339 „Regeln für die Umsetzung des Konzepts der gleichwertigen Betonleistungsfähigkeit".

In zwei Versuchsreihen wurden Bauteile, die nach einer RCC-Rezeptur mit durchschnittlich 25 % weniger CO2 konzipiert wurden, mit konventionell ausgeführten Bauteilen gleicher Bauart verglichen. Diese empirische Forschung auf der Baustelle unter Sommer- und Wintertemperaturen sowie in einem Betonfertigteilwerk lieferten neue, wichtige Praxis-Erkenntnisse über die Einsatzfähigkeit von RCC-Beton:

  • RCC-Betone lassen sich genauso gut zu Wand- und Deckenelementen verarbeiten wie konventioneller Beton, wie Versuche für den Sommer- und Winterfall gezeigt haben.
  • Das Fließverhalten in der Schalung auf der Baustelle war grundsätzlich gleich.
  • Die Festigkeitskennwerte (Druckfestigkeit, E-Modul etc.) des Betons entsprachen nach 28 Tagen jenen konventioneller Betonrezepturen.
  • Die Frühfestigkeit in den ersten 28 Tagen nahm bei Außentemperaturen unter 20°C zuerst geringfügig, zwischen 5-12°C, dann deutlich ab. Unter 0°C wird, ohne Sondermaßnahmen, von einem Einsatz abgeraten.
  • Ein rasches Ausschalen und Abdecken von RCC-Wänden ist besser für ein schnelles Aushärten als eine längere Schalzeit.

In den untersuchten Szenarien an einem Referenzprojekt mit 200 Wohneinheiten in Wien liegt das Potenzial einer CO2-Reduktion durch RCC-Anwendung zwischen 13 % und 20 %. Das entspricht einer Einsparung von ca. 500 t CO2-Äquivalente für das Objekt oder 2,5 t CO2 pro Wohnung. Die Studie zeigt, dass RCC-Betone für 50 % der Betonanwendungen gut geeignet sind. Die CO2-Reduktion von 25 % bei der Hälfte des eingesetzten Betons würde die zementbedingten jährlichen CO2-Emissionen in Österreich um 12,5 %, das sind 340.000 t, senken.

„Die CO2-Emissionen der österreichischen Zementproduktion betragen 2,7 Mio. t,“ stellt bauXund-Geschäftsführer Dr. Thomas Belazzi fest. „Mit RCC-Beton als Stand der Technik ließen sich die zementbedingten CO2-Emissionen in Österreich als erster Schritt kurzfristig um 340.000 t pro Jahr senken. Daher sollten schnellstmöglich die Randbedingungen für das Performance-Konzept von RCC-Betonen als neuen Stand der Technik geschaffen werden,“ fordert Belazzi abschließend.

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